Corona in Konstanz - wie reagiert die Bevölkerung?

Seit mehreren Wochen setzt die Stadt Konstanz Maßnahmen zur Eindämmung von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus durch. In einer ersten Kurzbefragung durch das Team Bürgerbefragung wurde ein erstes Stimmungsbild der Konstanzer Bevölkerung erhoben. In diesem Blogbeitrag werden unter anderem Erkenntnisse aus der Befragung zur Akzeptanz und Befolgung der Maßnahmen vorgestellt.

Großes Verständnis für Maßnahmen

Die weitreichenden Einschränkungen, die seit Mitte März für das öffentliche und auch das private Leben gelten, sehen die Befragten in ihrer übergroßen Mehrheit als gerechtfertigt an. Insbesondere gilt dies für die Absage von Großveranstaltungen, die Umsetzung von Homeoffice (wo dies möglich ist) und die allgemeine Vermeidung von Kontakten. Immer noch hohe, aber deutlich niedrigere Unterstützung finden die Schließung mancher Geschäfte, die Reduzierung des ÖPNV-Angebots, die Schließung von Bolz- und Spielplätzen sowie die Grenzschließung.

Kontaktverbote belasten am stärksten

Am stärksten belastend werden die Beschränkungen der sozialen Kontakte auch bei privaten Besuchen und beim Kontaktverbot zu Großeltern empfunden. Deutlich spürbar sind die Belastungen im Bereich des städtischen sozialen Lebens im Hinblick auf die Geschäfte, Restaurants, Kultureinrichtungen und Sportvereine. Die Schließung von Schulen und Kindertageseinrichtungen wird etwa von einem Viertel Fünftel der Befragten als belastend empfunden. Allerdings sieht dies in Familien mit Kindern, die zu Hause betreut werden müssen, – wenig überraschend – anders aus. Knapp 40 % dieser Familien fühlen sich durch die Schul- und Einrichtungsschließungen (stark) belastet.

Reaktionen: sehr hohe Beachtung der Regeln und große Hilfsbereitschaft

Die große Mehrheit der Befragten gibt an, die erlassenen Verbote und Gebote strikt zu beachten. Knapp die Hälfte der Befragten hilft in der Krise Angehörigen von Risikogruppen. Eine große Gruppe von 41 % nutzt die Liefermöglichkeiten lokaler Anbieter, während immerhin rund ein Viertel auch mehr bei überregionalen Anbietern im Internet bestellt. Ebenso ein Viertel der Befragten gibt an, bestimmte Produkte auf größeren Vorrat zu kaufen.

Informationsquellen zur aktuellen Lage

Entsprechend dem Online-Befragungsmodus der Konstanzer Bürgerbefragung ist wenig überraschend das Internet die meistgenutzte Informationsquelle zur Corona-Situation (für 92 % der Befragten mindestens einmal täglich), in deutlichem Abstand gefolgt von Fernsehen und Zeitungen. Interessant ist, dass die Nutzung sozialer Medien gegenüber der einfachen Informationsrecherche im Internet deutlich abfällt. Über zwei Drittel der Befragten nutzen Facebook überhaupt nicht, um sich in der Coronakrise zu informieren. Noch geringer ist die Nutzung von Instagram und Twitter (nicht genutzt von 80 % bzw. 91 %). Allerdings ist die Nutzung von privaten WhatsApp Gruppen recht verbreitet, über die Hälfte der Befragten verwendet diese Form des Nachrichtenteilens gelegentlich beziehungsweise ständig.